18. VIENNA SHORTS – Vier Hauptpreise gehen an Regisseurinnen
18. VIENNA SHORTS – Vier Hauptpreise gehen an Regisseurinnen
Deutsche Animation “Der natürliche Tod der Maus” von Katharina Huber doppelt ausgezeichnet – Österreichische Koproduktion von Jyoti Mistry (ZA) im Oscar-Rennen – “BELLA” von Thelyia Petraki ist Kandidatin für Europäischen Filmpreis – Österreichischer Musikvideopreis an Lorenz Uhl – Preise im Wert von mehr als € 20.000 vergeben
Das internationale Kurzfilmfestival VIENNA SHORTS ist heute, Dienstagabend, mit den Preisträger*innen der 18. Ausgabe feierlich zu Ende gegangen. Vier Hauptpreise des Festivals gingen an Frauen, gleich doppelt ausgezeichnet wurde die deutsche Animation Der natürliche Tod der Maus von Katharina Huber. Hubers surrealer, überraschender und tiefgründiger Blick in unsere Befindlichkeiten überzeugte die Jury des internationalen Wettbewerbs Animation Avantgarde, die den Film auch ins Rennen um die Oscars schickte. Zudem wurde Huber als beste Regisseurin für ihr “brillantes Pastiche aus einzigartigem Animationsstil, Found Footage, Realfilm und historisch-religiösem Kunstwerk” prämiert.
Ebenfalls ins Rennen um die Oscars geht die österreichische Koproduktion Cause of Death der südafrikanischen Regisseurin Jyoti Mistry, die von der Jury mit dem Hauptpreis im Österreich Wettbewerb ausgezeichnet wurde. Die dokumentarische Arbeit über strukturelle Gewalt gegen Frauen wurde als "wütendes Gedicht” und “ein Werk, das kompromisslos für das Leben singt”, gewürdigt. Der Hauptpreis im internationalen Wettbewerb Fiction & Documentary ging wiederum an den serbischen Coming-of-Age-Film Armadila von Gorana Jovanović, der “mit allem Mut der Welt von Gefühlen erzählt, die beschrieben sein wollen, seit Menschen sich Geschichten erzählen” und daher von der Jury als “Glücksfall” bezeichnet wurde. Der Film qualifizierte sich mit dem Preis ebenfalls für die Oscars.
Mit den Preisen der Jury in den drei Wettbewerben wurden die Griechin Thelyia Petraki (BELLA), der Franzose Yann Chapotel (Inside) und der Österreicher Michael Heindl (Spring Will Not Be Televised) ausgezeichnet. Petrakis BELLA, ein “ebenso versierter wie unverblümter Film, der mit Fragilität und gleichzeitig Kraft von Idealismus und Leidenschaft im privaten und öffentlichen Leben erzählt”, wurde von der Jury zudem zur Kandidatin für den Europäischen Filmpreis erkoren. Petraki und Chapotel werden auf Basis dieses Preises zudem 2022 zu Artist-Residencies im Wiener Museumsquartier eingeladen.
Musikvideopreis erneut für Oehl-Video – Publikumspreise für Animationen
Der Österreichische Musikvideopreis ging im Rahmen des Festivals in seine neunte Auflage und brachte einen Wiederholungsgewinner: Die Band Oehl durfte schon im Vorjahr ihren Regisseur Rupert Höller für das Video zu Über Nacht feiern; dieses Jahr wurde Lorenz Uhl für sein Video BRUMM BRUMM für YUKNO x Oehl feat. Autodrom von der Jury mit dem Preis bedacht. Immerhin 16 Videos waren für den Preis nominiert, die Präsentation der Videos fand inklusive Konzert am Sonntag im Jazzclub Porgy & Bess statt.
Lena Kuzmich erhielt für ihre visuelle Interpretation von Lost Islands für Tony Renaissance eine Lobende Erwähnung. Weitere Special Mentions des Festivals gingen an die Österreicher*innen Tina Frank (Frozen Jumper), Karin Ferrari (m h y t n i x) und Christoph Schwarz (Civilization) sowie an den Niederländer Sebastian Mulder (NAYA). Das Publikum wiederum – das dieses Jahr nur online abstimmen konnte – entschied sich für die französische Animation Empty Places von Geoffroy de Crécy und Letters from a Window von Nigel Gavus und İlkin Beste Çırak. Letzterer erhielt den ORF.at Publikumspreis für den besten österreichischen Film unter zehn Minuten. Bereits am Samstag ging der Prix très chic pour le film le plus extraordinaire an die kanadische Animation Fruit von Ivan Li.
VIENNA SHORTS zeigte dieses Jahr 310 Filme online auf dem festivaleigenen Filmportal, ein Drittel des Programms wurde kurzfristig auch an mehreren Spielstätten in Wien gezeigt. Insgesamt wurden dieses Jahr Preise im Wert von 21.600 Euro vergeben. “Wir sind glücklich, dass wir so kurzfristig Filme auf der großen Leinwand anbieten konnten”, so die Festivalleiter*innen Doris Bauer & Daniel Ebner. “Die parallelen Aktivitäten im digitalen und realen Raum waren auf jeden Fall auch erfolgreich, haben allerdings viel Kraft gekostet. Es wird sich zeigen, wie sich dieses hybride Feld entwickeln kann.” Das Filmportal des Festivals ist für das Publikum noch bis Mittwoch um Mitternacht (2. Juni, 23:59) und für Akkreditierte noch bis 20. Juni geöffnet. Das europäische Kooperationsportal THIS IS SHORT vergibt am 21. Juni seine Preise und ist anschließend noch bis 30. Juni verfügbar.
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News 1.6.2021